Nicolaikirche

Die St. Nicolaikirche wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts als dreischiffige spätgotische Hallenkirche erbaut, als Eisleben nach Norden erweitert wurde. Zu DDR-Zeiten wurde es immer schwieriger die Kirche zu erhalten. Nach 1990 bekam die Kirche ein neues Dach und das Gebäude konnte gesichert werden. 

Heute ist hier das Kolumbarium Nicolaikirche, eine letzte Ruhestätte für Verstorbene im historischen Kirchenraum.  Diese Urnen-Grabanlage ist das erste Kolumbarium in einer Kirche in Sachsen-Anhalt. Die 52 Urnenschränke mit ihren gotischen Giebeln sind wie die Häuser einer Stadt angeordnet. Angehörige und Besucher*innen sind eingeladen, der Verstorbenen zu gedenken. Der Blick nach vorn zu den Fenstern des Chorraumes bringt Licht und den Blick in den Himmel und erzählt von der christlichen Hoffnung auf ein Leben in Ewigkeit.

In der Nicolaikirche befindet sich auch ein Archiv des Kirchenkreises Eisleben-Sömmerda, in dem mit Archivalien der Kirchengemeinden aus der Region aufbewahrt werden.



Nicolai Kolumbarium Anmeldung







Die St. Nicolaikirche prägt noch heute mit ihrer schlanken spätgotischen Turmspitze unverwechselbar das Bild der Lutherstadt Eisleben. Bereits im 12. Jahrhundert wurde in der nördlichen Vorstadt eine Godehardkapelle erwähnt. Der berühmte Bischof Magdeburgs, Wichmann von Seeburg, hat wahrscheinlich die Friesen in seine Mansfelder Heimat geholt, die das Sumpfgebiet nördlich von Eisleben trocken legten und somit die Stadterweiterung ermöglichten. Von ihnen wurde diese Godehardkapelle errichtet. Bis in das 15. Jahrhundert wurden die Patrozienen Godehard und Nikolaus genannt und das älteste Kirchensiegel zeigt noch beide Heilige. Die heutige Kirche aus hellem Sandstein stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, der Chor wurde am 2. Juli 1426 geweiht. Es ist eine kleine dreischiffige Hallenkirche von drei Jochen über leicht verzogenem Grundriss mit 5/8-Chorschluß. Das Langhaus ist innen mit schlichten achteckigen Pfeilern ausgestattet. Die Kreuzgewölbe ruhen im Chor auf Runddiensten, im Langhaus auf Konsolen. Kaum noch lesbare gotische Minuskeln an der Nordwestecke des Turmes teilen den Baubeginn des niedrigen, massigen Westturmes mit: 31. Mai 1462. Der Abschluss kann jedoch nicht belegt werden. Bemerkenswert sind die edlen Maßwerkfenster mit spätgotischer Fischblasenornamentik. Chor und Langhaus stützen Strebepfeiler, zwischen den beiden mittleren Strebepfeilern der Südseite ist wie offizielle netzgewölbte Vorhalle eingespannt.